So widersprüchlich für eine der 30 COPs waren weder Ort noch die Pläne beteiligter Regierungen und internationaler Großunternehmen. Auf Initiative indigener Aktivist*innen findet COP 30 erstmals im Amazonas-Regenwald statt – vorher waren es zuletzt Ölstaaten und Diktaturen. Die indigenen Gemeinschaften und klima-(politik)sensible Länder hoffen, dass die Verursacher der Klimakrisen in die Pflicht genommen werden. Auch China ist bereit, mit großen Anstrengungen bis 2060 klimaneutral zu sein.
Auf der anderen Seite steht die USA-Regierung seit März 2025 mit ihrer Rolle rückwärts zur Nutzung fossiler Energieträger und sogar von neuen Kohlefeldern. Dem Umschwung folgen die internationalen Öl- und Gasgesellschaften, mit Genugtuung auf kurzfristige Profite bestehender Produktions- und Verteilungsinfrastrukturen bedacht; sie kürzen massiv ihre Investitionen in erneuerbare Energien. Internationale Banken und Versicherungen verlassen klimaschutz-bewusste Verpflichtungen in internationalen Institutionen.
Die öl-produzierenden arabischen Staaten halten sich bedeckt: mehr Erlöse für Öl und Gas heute gegenüber späteren Erlösen für Wasserstoff und erhöhte Risiken für Ihre Länder (Hitze, Wasserknappheit). Der Zwischenbericht beschreibt den Kampf in Belem der vergangenen Woche und die bisherigen Pläne und Ziele in Karlsruhe.
Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem, Fraunhofer ISI: Derzeitiger Konsens und Dissens in Belem, Brasilien
Ort
Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Gebäude 1, Bismarckstraße 10, 76133 Karlsruhe
